[DKF 2022] AG2: Wehrhafte Demokratie und globale Herausforderungen: Möglichkeiten der Stärkung der wirtschaftlichen- und sicherheitspolitischen Zusammenarbeit

Seniorforum

AG 2: Wehrhafte Demokratie und globale Herausforderungen: Möglichkeiten der Stärkung der wirtschaftlichen- und sicherheitspolitischen Zusammenarbeit

분과세션2: 민주주의의 위기와 글로벌 도전: 안보-경제정책 협력강화를위한 방안

Chair: Prof.Jae-Seung Lee, Jean-Monnet-Professor, ehemaliger Direktor der GraduateSchool of International Studies an der Korea University

 

Deutscher Referent:  Dr. Norbert Baas, ehemaliger Botschafter in Südkorea Hr. Kyung-soo Lee, Gastprofessor am Yonsei Institute for North KoreanStudies (YINKS), ehemaliger Botschafter der Republik Korea in Deutschland

Koreanischer Referent: Herr. Kyung-Soo Lee, Gastprofessor am Yonsei Institute for North Korean Studies (YINKS), ehemaliger Botschafter der Republik Korea in Deutschland

Protokollantin: Sandra Nguyen


Ein Thema des diesjährigen Deutsch-Koreanischen Forums widmete sich dem Thema: “Wehrhafte Demokratie und globale Herausforderungen: Möglichkeiten der Stärkung der wirtschaftlichen und sicherheitspolitischen Zusammenarbeit”.

Moderiert wurde die Arbeitsgruppe von Prof. Jae-Seung Lee, der die Diskussion mit einer kurzen Einführung in die Thematik eröffnete und aufzählte mit welchen Krisen und Herausforderungen wir heutzutage konfrontiert sind.

Nach der Eröffnung folgten zwei Impulsvorträge, beginnend mit dem Beitrag vom ehemaligen Botschafter der Republik Korea Kyung-soo Lee.
Herr Lee betonte, dass die Demokratie eine fundamentale Staatsordnung ist, insbesondere seit der Zeit nach 1945 und der Ära des Kalten Krieges. Diese Staatsform konnte sich gegenüber anderer Regierungsformen wie dem Kommunismus, dem Autoritarismus oder dem Populismus beweisen.
Dennoch beeinflussen die jüngsten Ereignisse in der Ukraine und Krisen im Zusammenhang mit China das Verständnis der Demokratie und führen zu Verwirrung. Autoritäre und nicht demokratische Staaten nehmen zunehmend eine konkurrierende Rolle ein und das Risiko besteht, dass sich innerhalb demokratischer Staaten die Demokratie und ihre Werte zurückentwickeln. Die Weltpolitik ist dadurch angeschlagen und es seien neue stabile Strukturen notwendig, um diese Regression aufzufangen und ihr auf langer Sicht entgegenzuwirken.
Insbesondere im Zusammenhang mit der engen Partnerschaft zwischen Deutschland und Korea, die auf einem Fundament gleicher Werte basiert, sieht Herr Lee eine Chance, dass die internationale demokratische Ordnung gewährleistet werden kann, um die Zeit der Einigkeit, der Solidarität und der Freiheit zu sichern.

Dr. Norbert Baas, Botschafter a.D. in Südkorea, reagierte mit seinem Beitrag direkt auf die Punkte, die Herr Kyung-soo Lee zuvor angesprochen hatte.
Auch Dr. Baas bezog sich auf die Ereignisse dieses Jahres und wies auch auf die Nähe der jeweiligen Länder zu den Krisen hin. Zudem wurde auch erwähnt, dass die russische Bevölkerung das Handeln der russischen Führung nicht vollends nachvollziehen kann und zunehmend unzufriedener mit der Regierung ist. Das impliziere, dass Putin unter enormen Druck stünde, da auch die Unzufriedenheit innerhalb der Bevölkerung zu einem Machtwechsel führen könne. Durch den Angriffskrieg auf die Ukraine ist Russland als geschätzter Partner verschwunden, auf Grund des Mangels an Demokratie.
Dennoch sieht Dr. Baas die Demokratie als stabil an, trotz des Aufstiegs populistisch gerichteter Parteien und widersprach damit Hr. Lee’s Behauptung, die Demokratie sei gefährdet. Er stimmte Hr. Lee zu, dass es wichtig ist, China zu beobachten und gegenüber autoritären Regimes mit einer entschiedenen Haltung und entsprechenden Maßnahmen zu reagieren. Dazu müssen Deutschland und Korea abschließend eine strategische Partnerschaft anstreben und festlegen, wie diese nach außen hin national und international dargestellt werden solle.


Nachdem die Beiträge der beiden Referenten vorgetragen wurden, eröffnete Prof. Jae-Seung Lee die Diskussionsrunde mit den Teilnehmenden der Arbeitsgruppe. Die Hauptfrage der Arbeitsgruppe lautete, wie man die demokratische Staatsordnung wieder etablieren und wie man Konflikte im Vornherein vorbeugen könne. Es stand auch die Frage im Raum, wie man mit autoritären Staaten wie Russland oder China in Zukunft umgehen solle, um die Sicherheit der demokratischen Weltordnung zu bewahren und zu stärken.
Sowohl die deutschen als auch die koreanischen Teilnehmer waren sich darin einig, den Austausch und die Zusammenarbeit fortzuführen, da beide Länder in ihren jeweiligen geografischen Regionen einen großen Einfluss haben.

Weitere Beiträge