XVIII. Deutsch-Koreanisches Forum / AG 4: Anwendungen der Digitalisierung und deren Herausforderungen in beiden Ländern

Allgemein

Vorsitz: Prof. Jin Hyung Kim, Professor emeritus, KAIST School of Computing, Former President and CEO, Artificial Intelligence Research InstituteReferent: Steffen Ganders, Director Corporate Affairs, SamsungReferent: Prof. Seung Ho Hong, Professor of Department of Electronic Engineering and Director of Connected Smart Systems Laboratory,Hanyang UniversitätIn der Arbeitsgruppe 4 wurde unter Leitung von Herrn Prof. Kim Jin Hyun über das Thema „Die Anwendung der Digitalisierung und deren Herausforderungen in beiden Ländern“ intensiv diskutiert.

Steffen Ganders und Prof. Seung Ho HongDen Input auf deutscher Seite gab Herr Steffen Ganders, Director Corporate Affairs bei Samsung. Nach einer kurzen Rückschau in die Vergangenheit von Samsung und Deutschland resümierte er, dass es so scheine als würden die großen Innovationen nicht mehr aus Deutschland kommen – dem Land, das eine lange Tradition der Ingenieurswissenschaften hat.Drei Gründe führt er dafür an:1.) Infrastruktur – der Ausbau des 5G-Netzwerks sei elementar, im internationalen Vergleich hinke Deutschland weit hinterher, wohingegen Korea immer an der Spitze sei. Korea war bspw. das erste Land, dass 5G landesweit ermöglicht habe.2.) Digitale Bildung – sie betreffe alle und sei die Basis für soziale Teilhabe, digitale Kompetenzen müssen in der Schule bereits gelehrt werden, der „Digitalpakt Schule“ der deutschen Bundesregierung sei wichtig, aber nur ein Anfang.3.) Förderung von „neuem Unternehmertum“ – hier mangele es u.a. an fehlender Bildung über Unternehmertum in der Schule, Förderung von „Role-Models“.Um diese Ziele zu erreichen, wären Austausch-Programm für Start-Ups in beiden Ländern sinnvoll. Codieren müsse nicht jede und jeder können, wichtig sei es jedoch, die Logik dahinter zu verstehen.

Prof. Hong Seung Ho von der Hanyang University berichtet für die koreanische Seite von Industrie 4.0, Smart Manufacturing und den Betrieben der Zukunft.Smart Companies gäbe es in Korea bereits sehr viele. In Deutschland sei das nicht der Fall, allerdings gibt es wissenschaftliche Zentren, die auf diesem Gebiet die Zusammenarbeit fördern. Zudem hat die koreanische Regierung das Ziel von 30.000 Smart Factories ausgerufen.

In der anschließenden Diskussion wurden die gemeinsamen Ziele beider Länder deutlich, jedoch auch die unterschiedlichen Voraussetzungen. So sei Korea insbesondere bei den großen Firmen sehr stark, Deutschland hingegen bei den kleinen- und mittelständischen Unternehmen (KMU). Deutschland hätte die Expertise und Korea die Infrastruktur. Hier könnten beide Länder zusammenkommen und voneinander lernen. Besonders hervorgehoben wurde die Anbindung deutscher Fachhochschulen (University of Applied Sciences) an KMU. Hier gibt es einen engen Austausch, der insbesondere für koreanische Studierende interessant sein könnte. Insgesamt wurde ein engerer Austausch, mehr Kooperationen und Allianzen für einen gemeinsamen Fortschritt beider Länder diskutiert und befürwortet.

Geschrieben: Henriette Wunderlich

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